Schlagwort: Merkel

Ist Merkel das Problem?

Ich schrieb neulich im Web:

„Die personenbezogene Hetze gegen Frau Merkel ist überflüssig und wirkungslos. Die Deutschen sind zufriedener denn je mit ihr. Macht inhaltliche Arbeit und Aufklärung! Die wirkt nachhaltig und wirklich.“

Darauf hin habe ich einige Rückmeldungen bekommen, die sinngemäß besagten: Die Umfragen sind doch eh alle gefälscht.

Das mag es natürlich geben, aber ich kenne genug Leute, denen geht es gut und die wollen nichts großartiges ändern. Die sind eigentlich zufrieden mit dem, was sie haben (außer dem Benzinpreis und das alles immer teurer wird und so anderes rumgeheule) – aber Veränderung wollen die nicht. Ùnd das in den 100.000- Städten und Dörfern draußen im Land, wo die CDU immer noch 50%+ kriegt, sogar wenn sie einen Kartoffelsack aufstellt.
Schau dir an, was jährlich für Tierfutter und Sylvesterböller ausgegeben wird – den Menschen geht es nicht schlecht. Und sie mögen scheinbar eine Kanzlerin, die so wirkt, ist wie sie sind: mittelmäßig.

Wir leben in eine 2/3 Gesellschaft, in der das benachteiligte 1/3 nicht mal für seine Rechte kämpft.

Und was die Meinungsforschung angeht, das ist eine Wissenschaft mit hohem Anspruch – und die meisten Institute leben das auch so. Glaube nicht, dass Frau Merkel ihre Wirkung nicht regelmäßig von denen prüfen lässt und anpasst – was wir in den Medien von ihr sehen, ist wohl-inszeniert.

Wir sollten uns nichts vormachen – Angela Merkel ist ncith das Problem. Und ihr Abtritt nicht die Lösung.

Wenn die rauhe Wirklichkeit Träume blamiert, solche, an die man ganz fest geglaubt hat, ist es klug, die Wirklichkeit nüchtern zu Kenntnis zu nehmen. Sonst kriegt man sie nie verändert.

Thomas Ebermann

Siehe auch:

„Ach wir hatten viele Herren“

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Die Wahrheit darüber, wie Angela Merkel den Minister zu Guttenberg endlich los wurde

Die offizielle Geschichte des Plagiat-Skandals ist hinreichend bekannt. Vertraute mit den internen Vorgängen der CDU stellen sie jedoch in einen Kontext, der überraschender nicht sein könnte:

Roland_Koch_2Ihnen zufolge begann alles damit, das Roland Koch irgendwann im Jahr 2010 den Plan fasste, seine Erzfeindin Angela Merkel loszuwerden. Schließlich hatte sie ihm die Kanzlerschaft gestohlen, die ihm eigentlich zustand.

Der Plan bestand aus drei Phasen: Erstens musste er sich als Konkurrent der Kanzlerin aus der Schusslinie bringen. Der erledigte er, in dem er sich einen Job in der Wirtschaft besorgte (sowieso weniger anstrengend und besser als bezahlt als der Ministerpräsidenten-Job).

450px-Guttenberg-800Zweitens musste er einen Putsch gegen die Kanzlerin initiieren, ohne das er damit in Verbindung gebracht wurde. Dazu hatte er den beim Volk beliebten und hemmungslos ehrgeizigen CSU Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg ausersehen. Als es im Herbst um die Kanzlerin gerade besonders schlecht bestellt war und der unselige Koalitionspartner FDP nur Scherereien machte, ließ er zu Guttenberg durch befreundete konservative Journalisten (siehe Artikel in der FAZ) zum zukünftigen Kanzlerkandidaten der CDU hoch schreiben.

Er wusste: Der eitle zu Guttenberg würde – wenn es mal wieder schlecht um die Umfragewerte der CDU und der Kanzlerin bestellt war – so geschmeichelt mit einer Kampfkandidatur zum Dolchstoß gegen die Kanzlerin ausholen. Kein Zweifel.

Drittens würde er zu Guttenberg zu Fall bringen (er wusste ja von der Sache mit der Doktorarbeit) und sich von seinen Freunden bei der BILD und in der CDU – als Retter aus der Wirtschaft zurückrufen lassen.

Mit seinen alten Kumpel & Förderer Kai Diekmann (Bild-Chefredakteur) hatte er abgesprochen, das die BILD zu Guttenberg erst massiv unterstützen, dann – angesichts der schlimmen Plagiats-Vorwürfe – fallen lassen würde.

Angela_Merkel
Doch wieder einmal hatte Roland Koch die Gerissenheit der Angela Merkel unterschätzt. Mit ein paar geschickten Reden belebte sie ihre Popularität in der CDU. Und nicht nur Roland Koch hatte ein Spitzelnetzwerk in der CDU und führte geheime Akten über seine Parteifreunde. Auch die Kanzlerin wusste längst über die zusammenkopierte Doktorarbeit des Adligen Bescheid.

Natürlich durfte die Kanzlerin den Skandal nicht selbst öffentlich machen und auf keinen Fall damit in Verbindung gebracht werden. Es gelang ihren Verbündeten – über Umwege – den eher linken Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano zu einer „Routineprüfung“ der Arbeit zu bewegen. Als dieser prompt die ersten geklauten Stellen entdeckte, ging er damit natürlich erwartungsgemäß sofort an die Öffentlichkeit.

Dank Internet musste der Professor nicht noch einmal aktiviert werden. Denn schnell unterstützen freiwillige Helfer aus ganz Deutschland Merkel dabei, den ganzen Umfang des Betrugs aufzudecken.

Und während Merkel sich bedingungslos hinter zu Guttenberg stellte, wie es besonders die erzkonservativen Kreise der CDU von ihr erwarteten, machten konservative Presse und Opposition die Arbeit für sie.

Und Karl-Theodor zu Guttenberg, der sich selbst mit seinem scheibchenweisen Rückzug in eine unhaltbare Position brachte.

Absolut genial war ihre Äußerung, sie habe schließlich einen Verteidigungsminister eingestellt, keinen wissenschaftlichen Mitarbeiter. Die BILD Leser mussten dazu nicken, die gebildete Menschen jedoch wurden dadurch erst Recht gegen zu Guttenberg aufgebracht. Und gleichzeitig wurden die Machtverhältnisse zurecht gerückt: Sie war die Chefin, die ihm seinen Job gegeben hatte, er würde immer der „nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter“ bleiben, selbst wenn er den Skandal im Amt überlebt hätte.

Als sich jedoch abzeichnete, dass (wie hier bereits vermutet) zu Guttenbergs verbleib im Amt der CDU mehr schaden würde als nutzen, war sein Rücktritt, trotz aller Versuche der BILD ihn als Merkel-Opponent für Koch im Spiel zu halten, unvermeidlich.

So steht es zwischen Merkel und Koch nun 2:0. Und Karl-Theodor zu Guttenberg hat immer noch nicht verstanden, für welches böse Spiel er hier benutzt worden ist.

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Dieser Bericht enthält Informationen, die sich einer Überprüfung entziehen und aus Quellen stammen, die wir aus Gründen der Vertraulichkeit nicht nennen können. Wir raten daher dazu, die hier dargestellten Abläufe sehr kritisch zu bewerten.